In Galway wechselte die Crew, Laila, Bernhard, Bernd und Lars kamen an Bord. Nach einem Eingewöhnungstag in Hafen von Galway fuhren wir zu den Aran Islands. Dort wollte Laila unbedingt die gesamte örtliche Tierwelt sehen – Pferde, Schafe, Esel und Rinder. Das haben wir erfolgreich getan. Die mit weitem Abstand häufigste Gattung waren allerdings Touristen, die mit Fähren, ungefähr alle 20 Minuten vom Festland kommend, eintrafen. Auf den Klippen am Black Fort starrten wir zu dritt auf dem Bauch liegend in den Abgrund, allerdings nicht so lange, dass der Abgrund in uns hätte starren können. Allerdings nur solange, bis uns bewusst wurde, dass die Klippen vom Wasser unterspült wurden und wie schade wäre es gewesen, wenn die Geschichte hier schon ein Ende finden müsste.
Weiter ging es bei schwachem Ostwind dicht an den Cliffs of Moher und den Cliffs of Kilkee gen Süden. Dort mussten wir nicht nur auf Untiefen und schwachen Wind achten, sondern auch auf die Tierwelt. Während Delfine und die allgegenwärtigen Vögel wenig Anlass zur Sorge boten, mussten wir auf andere deutlich stärker aufpassen.
Das größte Risiko ging Bernd bei seinen Ausflügen an den Bug der ANUK ein, denn der Riesenhai lauert in den irischen Gewässern. Er wartet auf unachtsame Segler. Er schleicht sich an die Boote an und schießt plötzlich am Bug aus dem Wasser und frisst unachtsame Personen. Selten zu sehen und bei unseren Etappen bisher auch nicht aufgetreten ist der Galway-Pupsfisch. Der heftet sich bei schwachem Wind an das Heck unaufmerksamer Boote und … naja, man kann es sich denken. Erfahrene Segler fangen ihn und zünden die Pupse quasi als Turbo an, insbesondere bei Flaute ein echter Gamechanger.
Besonders bei unserer letzten Ankerbucht mussten wir auf den Berg-See-Löwen aufpassen. Der wohnt in den dort reichlich vorhandenen Höhlen an Land und lauert allem auf, was er fressen kann. Und das ist viel. Wenn er gerade keine Segelboote frisst, soll er sich von Galway-Pupsfischen ernähren, die auch zu seiner Fortbewegung beitragen sollen. Wie genau er aussieht, kann leider niemand sagen, denn eine Begegnung mit denen hat niemand überlebt. Er soll entfernt mit Nessie verwandt sein, aber das ist ebenfalls noch nicht abschließend erforscht. Der Berg-See-Löwe legt sich zur Jagd auf die Lauer und wenn ein Boot in seine Nähe kommt, wird es komplett verschlungen. Laut Laila kann er allerdings auch auf dem Wasser laufen und durch seine breiten Füße quasi foilen. Wir konnten ihn allerdings durch die bösen Blicke von Bernd und Lars so sehr einschüchtern, dass er sich schlafend gestellt hat, selbst ein verängstigtes Zittern konnte von unseren mutigen Höhlenforscher:innen dokumentiert werden. Heute Nacht sind wir in der Marina in Dingle und damit sicher.
Text: Laila, Lars, Bernhard



















