Letzte Nacht um 1 Uhr Bordzeit (hier erst 11:00) sind wir in Husavik auf Island eingelaufen. Das war so nicht geplant.

Hier die Kurzform (ausführlicher Beitrag folgt):
Samstag, 8. Juli, Wetter wechselhaft. Teils blauer Himmel und Flaute, später auffrischend mit schnell ziehenden Wolken, abends statt leichter Briese dann doch 5 – 6 Bft. und zackige Böen. Runtergerefft kreuzen wir Richtung Kvalrossbukta. Dort dann die Ernüchterung. Aus einer ruhigen Nacht vor Anker wird nichts. Fallböen peitschen das Wasser auf, am Ufer kräftige Brandung. Wir drehen ab und bleiben erstmal draußen.

Die Wetterprognosen die wir über Navtex und als grib-files über Iridium abrufen sind niederschmetternd. 25 – 30 kn Wind (6 – 7 Bft.) aus Nord, dann kurze Pause und wieder Starkwind aus Nord. Wir beschließen, gleich morgen weiterzufahren. Die Berg-Crew absetzen ist das eine, sie wieder abzuholen das andere. Und das scheint für die nächsten 6 Tage aussichtslos zu sein. Die Schiff-Crew müsste dafür hier tagelang auf und ab fahren, da es hier keine wirklich sicheren Ankerplätze gibt. Ob eine Besteigung des Beerenbergs möglich ist, ist sehr unsicher. Die Phasen mit wenig Wind sind zu kurz.

Sonntag früh sollte es kurz ruhiger werden, bevor der Wind über West auf Nord dreht. Das Zeitfenster haben wir für eine kurze Ankerpause mit Landgang genutzt. Dazu mehr im nächsten Beitrag.

Frustriert machen wir uns auf Richtung Süden. Der Beerenberg zeigt sich nochmal kurz in voller Pracht. Die Überfahrt verläuft gut. Wir haben genügend Abstand zum Starkwindfeld, segeln erst am Wind, später vor dem Wind mit 6 – 8 kn Fahrt. Vor Island flaut es ab, die letzten Meilen motoren wir. Husavik im Norden Islands erreichen wir gegen 23 Uhr lokaler Zeit. Jetzt heißt es erstmal abwettern und abwarten.