15.06.

Henningsvær hat eine spannende Mischung. Zum Teil eine alte Fischersiedlung mit spuren sterbender Fischindustrie und Trockenfischproduktion. Und trotzdem ein Touristennest. Viele Restaurants säumen den Hafen. Es gibt etliche Souvenirgeschäfte, Glasbrennerei und Kerzenmanufaktur. Die Stadt hat sich trotzdem das gewisse Etwas erhalten, einen ganz eigenen Charme.

Crew und Captain erkunden die Stadt, ergänzen die Vorräte. 

Michaela bestaunt Tulpen und Osterglocken. Pünktlich laufen wir wieder aus und wir motoren mangels Wind Richtung Stora Molla, Gullvika. 

Es nieselt und ist trübe. Die Wolken fallen förmlich die Berghänge hinunter. Etwas später zeigt sich kurz die Sonne und Berge mit Schneefeldern tauchen auf. Wenn auch nur kurz, als Vorboten des vorhergesagten guten Wetters.

Trotzdem ist die Ankerbucht beeindruckend. Der Grill wird angeschmissen und zur Verdauung die Bucht rudernd erkundet.

Um nächsten Morgen blicken wir staunend in strahlend blauen Himmel. Welch eine Verwandlung um uns herum.

Der Tag wird mit Frühstück, Sonnenbad und Landgang gemütlich verbracht. Es ist fast zu heiß. Zum Glück verlassen die zwei am Schwimmsteg liegenden Yachten früh die Bucht, sodass wir sie für uns haben. Michaela sammelt die Würze für ihren Lofoten-Gin.

Pünktlich um 17:00 Uhr sind wir dann im Trollfjord, um dem Hurtigruten Schiff beim Manöver im Fjord zuzusehen.

Die schroffen Berge mit Schneefeldern und voller Trolle sehen bei klarer Luft zum Greifen nahe aus. 

Mit welcher Wucht der Sommer hier ankommt. Hoffen wir, dass er nicht genauso schnell wieder geht.

18.06.

Und jetzt sind wir schon nördlich der Lofoten. Nach dem Raftsund gab es guten Wind aus Nord und wir sind gestern 8 Stunden nach Norden gekreuzt. Dank der neuen Segel und dem glatten Wasser ohne Welle läuft ANUK hervorragend. Der Kreuzwinkel kann sich sehen lassen, zur Freude der Captain.

Die Landschaft verändert sich. Es gibt mehr Flachland, die Berge sind weniger hoch. Um den Wind so abzulenken, dass man immer genau gegen an muss reicht die Berghöhe dann doch. 

Die Sonne ist wunderbar warm, auch um Mitternacht noch. Der Wind ist weiterhin kalt, Jörg und Uli genießen trotzdem die Beinfreiheit ihrer kurzen Hosen.