Am 16. August sind wir vom Knud Rasmussen Gletscher durch den Ikateq Sund gefahren und haben das erste Bild (s.u.) aufgenommen. Der riesige Eisberg hat uns Angst gemacht. Wäre er beim Passieren umgekippt, hätte er uns begraben. Er sah höher aus als die Lücke zwischen Eis und Ufer. 10 Tage später sind wir in den Ikateq zurück gekehrt, um hier zu übernachten. Der Eisberg ist noch da, in weißer Pracht, hoch aufragend, nur etwas weiter gerutscht und gedreht. Wir ankern unweit von drei Eikolossen vor einer halb zerfallenen Pier vor Bluie East 2. Im 2. Weltkrieg gab es hier eine amerikanische Airbase (1942 – 1947), als Wetterstation, Auftankstation und mit Krankenhaus für Schwerverletzte. Was für ein Ort! Als die Amerikaner abgezogen sind, haben sie alles zurück gelassen. Was brauchbar war, haben die Grönländer in die Siedlungen transportiert, alles andere liegt noch herum. Vor allem Holz, Schrott, leere Fässer. Wir gehen begeistert auf Foto-Tour und sind gleichzeitig geschockt und voller seltsamer Gefühle. Der zweite Weltkrieg ist plötzlich so nah.

Text: Astrid