Was für ein Kontrast: es ist schwül und warm, auch nachts reicht die kurze Hose. ANUK läuft unter gerefften ansegeln mit 7 kn angenehm über die Wellen. Kein Vergleich zu 8 Bft. gegenan und 7 m Wellenhöhe. Zugegeben, der Süden hat auch ein paar Vorteile. Predict Wind Weatherrouting gibt noch
24 h Motorunterstützung an. Etwas Schwachwind werden wir noch bekommen. Die letzte Flaute wurde begeistert für ein Bad im tief blauen ca. 4000 m tiefen Atlantik genutzt. Dafür sind wir zurzeit wieder zu schnell. 

Irgendwann heute haben wir Bergfest, dann ist die Hälfte der Strecke geschafft. 

Text: Uli 

Es ist Samstag, der Sommer in Hamburg nimmt sein Ende und es erreicht mich die Nachricht von meiner lieben Cousine Ulrike, ob ich Zeit und Lust habe in 5 Tagen in La Coruña zu sein und als vierte Kraft an Bord Richtung Azoren zu segeln. Freudig bejahe ich das und bin tatsächlich fünf Tage später in dieser netten Stadt an der spanischen Atlantikküste und nach weiteren 14 Stunden auch schon auf dem Atlantik, meine erste Blauwasser-Segelerfahrung steht früher als erhofft an. Im Morgengrauen verlassen wir im Nebel das Hafenbecken der Marina Coruña, ein Delfin begleitet uns, es ist sehr ruhig. Etwa die ersten beiden Tage schippern wir mit Motor rum. Der Sprung in die atlantische Badewanne erweckt immer mehr den Eindruck einer sehr exklusiven Kreuzfahrt – natürlich frei von der moralischen Qual der Umweltverschmutzung, damit wir auch weiterhin verächtlich auf die Aida oder die „mein Schiffs“ dieser Welt blicken können. Am Samstag ist es dann aber auch endlich mit dem Rest Umweltverschmutzung vorbei und die ANUK sprintet unter Segeln Richtung Azoren. Der Atlantik Zeigt sich jetzt von der erhofften schönen Seite. 

Text: Till