Nach etwa vier Tagen setzte bei uns allen das Gefühl ein, dass uns für diese Überfahrt an Bord brachte – Ruhe, eingegrenzte Verpflichtungen, kein Netz und eine Landschaft, die immer wieder seine Strukturen verändert. Mal eine glatte See, mal höhere Wellen – Tills Hoffnung auf Ü4 erfüllten sich nur bedingt – und Sonne, machten die Überfahrt zu einem unproblematischen Unterfangen. Erstaunlich wenige Meeressäuger und flaute an der Angel trübten die ansonsten blendende Laune an Bord. 

Samstag 09.03 gegen 10 Uhr sieht Corinna am Horizont die ersten grünen Punkte der kleinen Inselgruppe, die Uli noch auf ihrer Liste der nord-atlantischen Inseln fehlt. 409 Stunden bzw. 2395 Seemeilen später haben wir wieder Land unter unseren Füßen. Helgas Angst vor zu kalten Temperaturen können zunächst nicht bestätigt werden und auch die allgemeinen Befürchtungen hinsichtlich einer verbauten und eher unschönen Insel bestätigen nur, dass man sich vielleicht doch lieber selbst ein Bild einer Sache machen sollte, bevor man zu urteilen vermag. Uns allen gefällt es hier in dieser Mischung aus englischer Architektur, amerikanischer Kultur und karibischen Einflüssen sehr gut. 

Nach einer generell ruhigen Überfahrt haben wir dennoch kleinere Arbeiten am Schiff vorzunehmen. Uli und Till steigen jeweils in das Klettergeschirr und beginnen mit der Bearbeitung der Probleme an Fock und Groß-Fall. Diese können relativ schnell vor dem nun bald einsetzenden Starkwind gelöst werden – zumindest jene, die wir selber bearbeiten können (exkl. Segelreparatur). Jetzt wird abgewettert und das weltweite Netz bearbeitet. Vermeintlich die einzige Sache, die wir alle vermisst haben. 

Text: Till