Wir stellen gerade fest, dass wir jetzt schon 11 Tage hier sind. Kaum zu glauben, die Zeit ist unglaublich schnell vergangen. Es ist einfach schön hier. Wir haben einen guten Liegeplatz längsseits an Pier 6 ergattert. Direkt an der Altstadt. Die Nachbar-Piers sind mit Restaurants gesäumt. Es gibt also viele Besucher, ANUK wird natürlich als einziges Segelboot im Hafen bestaunt. An Deck etwas erledigen klappt oft nicht, man wird sofort in nette Gespräche verwickelt.

So besuchen uns die zwei Reisenden Steffi und Jonas. Sie kommen aus Gerdas Heimat und sind seit 1,5 Jahren unterwegs. Hut ab.

Der deutsche Musiker und Komponist Delf Maria Hohmann hat von uns gehört und schaut vorbei. Er organisiert die Harbour Symphony und wir durften mit ANUKs Nebelhorn dieses Wochenende mitmachen. Eine faszinierende, für die Nebelstadt sehr passende Idee. 

Ein segelndes Ehepaar kommt extra vorbei, um uns ihre Hilfe anzubieten. Z.B. uns zum Einkaufen oder zu Fachgeschäften zu fahren. Eine große Hilfe ist, dass sie 20 l Wasser-Diesel Gemisch für uns entsorgen. 

Der Fischer hinter uns bietet uns Snow Crabs an, ULI geht an Bord und kommt mit einer großen Portion, an der wir zwei Tage essen wieder. Bezahlung: Der Fischer möchte sich einmal unsere ANUK ansehen.

Die Brauerei „Gahan House“ an der Pier füllt unsere Wasserkanister, so kommen wir bis zum Wasser bunkern morgen bei Abfahrt über die Runden.

Es gibt einen Bäcker, der hervorragendes Brot backt, auch richtiges Roggenbrot, ein Traum nach Monaten ungenießbarem Schlabberbrot.

So verfliegen die Tage. 

ULIs zweites zu Hause ist das „Jumping Bean Coffee“ mit gutem Kaffee und gutem WLAN.

Die Captain ULI freut sich auch, dass sie Zeit hat Punkte für die Black Box von ANUK zu sammeln (siehe Blogbeitrag). ANUK wird gründlich durchgecheckt, einige Reparaturen erledigt. 

  • Zwei Brenner am Petroleum-Kocher sind völlig verdreckt und verklebt (vermutlich das Petroleum aus Portugal). 
  • An Motor und Welle entdeckt ULI ein paar lose Schrauben.
  • Trinkwasser Fußpumpe repariert
  • Bilgen getrocknet und gesäubert, Inventur der Lebensmittelvorräte
  • Damit ULI keine Langeweile bekommt wird noch ein wenig Diesel in den einen Wassertank gefüllt. Ein paar Stunden vorsichtiges Abschöpfen des Diesels von der Oberfläche (eine mehrstündige meditative Übung), Wasser mit Handpumpe herauspumpen (Die Wasserleitungen an Bord benutzen wir lieber nicht.) und gründliche Reinigung des Tanks funktionieren erstaunlich gut.

Leider reisen Gerda und Till ab. Sie fehlen uns und an Bord. Die Zeit seit New York mit Gerda und mit Till die drei Monate seit Kap Verden sind unglaublich schnell vergangen. 

Dafür ist Bernd dazugestoßen. Er kennt ANUK schon von zwei Wochen mitsegeln in Südspanien.

So langsam sind sich die Wettermodelle bzgl. der Windvorhersage für nächste Woche halbwegs einig. Es sieht gut aus, auch wenn wir nicht ganz um Nordwind drum herumkommen. Wir hoffen auf selten Nebel und wenig Eisberge unterwegs.

Text: ULI